Jacques Brel
Amsterdam
Heute Nacht, Amsterdam
Wird ein Traum angespült
Und der glaubt, er erfüllt
Sich bei dir, Amsterdam
Heute Nacht, Amsterdam
Hängt die Hoffnung an dir
Wie die Fahne am Mast
Auf dem windstillen Pier
Heute Nacht, Amsterdam
Wenn das Saufen so schmeckt
Fällt ein Junge nach vorn
Auf sein Hirn und verreckt
Ziemlich schwül, Amsterdam
Wird die Nacht heute Nacht
Ohne dass er es will
Wird ein Seemann gemacht

Heute Nacht, Amsterdam
Haben Seeleute schon
Sehr viel Fischfett am Hemd
Nach der dritten Portion
Ja, und wenn ein Gebiss
Einen Heilbutt zerreißt
Denkt der Junge nur dran
Dass sein Mädchen ihn beißt
Alles frisst wie im Zorn
Alles riecht hier nach Fisch
Und ein doppelter Korn
Sickert über den Tisch
Und sie geh'n, ziemlich laut
Nichts wie raus in die Nacht
Viel zu eng wird die Haut
Eine Hosennaht kracht
Heute Nacht, Amsterdam
Kommt das Fieber, das treibt
So ein Tanz, der sich reibt
Ist das nächste Programm
Das Akkordeon jault
Das Parkett wird zu klein
Jeder glaubt, die wird mein
Die vom Einsamsein mault
Alles greift sich und fühlt
Alles dreht sich und lacht
Wenn der Mann, der da spielt
Seine Trinkpause macht
Und dann führt man den Schatz
Dieses üppige Stück
Zu den Schnäpsen zurück
Und macht weiter am Platz

Heute Nacht, Amsterdam
Macht der Schnaps alle toll
Und sie saufen sich voll
Auf dein Wohl, Amsterdam
Auch auf dich, Reeperbahn
Auf ein' Puff in Marseille
Auf den Suff in Calais
Auf den heutigen Zahn
Auf die Frauen der Welt
Die es gibt, die man haben kann
Und ein sehr feiner Mann
Zahlt ja auch dafür Geld!
Und der Traum, er verliert
Er weiss, was jetzt kommen wird
Das, was immer schon kam
Und du wirst ganz gewiss
Nur ein Riesenbeschiss
Heute Nacht, Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam
Amsterdam!