Amewu
Wenn
Wenn die Erde wirklich nur Erde wär
Glücklich unter dem Sternenmeer
Und jeder ein bisschen ehrlicher
Nicht immer tun würde, als wär' er wer
Wenn dein geteiltes nicht mein, doppeltes Leid wär'
Wenn, keine Zeit ist und wir hoffen nicht weiter
Wenn, vieles verborgen bleibt
Obwohl du so vieles sehen willst
Die Zukunft immer ein Morgen bleibt
Du nie den Durst deiner Seele stillst
Du weiter willst, doch angestrengt
Ganz still stehst, weil die Angst dich hemmt
Die Flamme brennt, man nichts von außen sieht
Obwohl du schon lange kämpfst
Wenn das Fundament zerbricht
Auf dem das ganze System erbaut ist
Du noch von Kämpfen sprichst
Und ich in den Augen sehe, du glaubst es
Würde was ändern, noch weiter hier durchzuhalten
Und einfach immer egal, was passiert
Nur wirklich nie Furcht zu zeigen
Wenn Leid zu Neid wird, und Geist dabei stirbt
Du im Wald irrst, weil keiner deinen Schrei hört
Wenn Trauer dem Hass weicht, und Tränen zu Fäusten werden
Wenn außer dem Abfall nichts da ist, um sich neu zu stärken
Wenn du dich für deine Liebe durch den Wahnsinn boxt
Doch das Herz des anderen Menschen ist ein schwarzes Loch
Du nicht mehr kannst und sagst, ein bisschen wart ich noch
Und du nicht merkst, dass in deinem schon etwas Schwarzes pocht
Wenn alte Freunde plötzlich nicht mehr wissen, wer du bist
Ein falscher Freund dir ständig immer mehr und mehr verspricht
Und alt und falsch nicht heißt, dass neu richtig bedeutet
Wenn du eigentlich weißt, dir fehlen wirklich nur Träume
Wenn bunte Farben in deinen Augen nur grau erscheinen
Und alle außer dir einfach durch diese Mauer schreiten
Wenn deine Bauarbeiten ersetzt werden durch Trauerzeiten
Wenn nichts das Nichts davon abhält, sich weiter auszubreiten
Wenn Halt dir Halt gibt, doch dich festhält beim Versuch zu fliegen
Wenn es sich anfühlt, als müsstest du einen Fluch besiegen
Wenn ich merke, die Sünden bringen mein Blut zum Sieden
Wenn wir gerne empfinden, ohne den Mut zu lieben
Wenn plötzlich mehr als nur zwei Türme fallen
Sich Konsequenzen anderer tief in deine Würde krallen
Wenn andere sterben und du weißt, dein Leben hängt mit drin
Und man die Freiheit sucht in finsteren Gefängnissen
Wenn Himmel Hölle ist und Erde irgendwas dazwischen
Gewinn die Völker frisst und Werte durch Wirtschaft verwischen
Wenn meine Stimme bricht bei dem Versuch, es auszusprechen
Und ich noch innerlich versuche, etwas rauszupressen
Wenn Wellen brechen, was dein war, weil sie zu riesig sind
Wenn der Boden bebt, als ob plötzlich ein Krieg beginnt
Wenn Luft dich tötet, obwohl du sie doch zum Atmen brauchst
Wenn eine falsche Sonne scheint und dir die Nacht als Tag verkauft
Wenn irgendwas von dem passiert, was ich grad' prophezeie
Und ich nicht einfach nach Konzept irgend'ne Strophe schreibe
Wenn alles wahr oder es nur eine Zeile ist
Was dann ist, fragst du mich?
Tut mir Leid, ich weiß es nicht