Franz Schubert
An Schwager Kronos, D. 369
Spude dich, Kronos!
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg;
Ekles Schwindeln zögert
Mir vor die Stirne dein Zaudern
Frisch, holpert es gleich
Ueber Stock und Steine den Trott
Rasch in's Leben hinein!

Nun schon wieder
Den erathmenden Schritt
Mühsam Berg hinauf
Auf denn, nicht träge denn
Strebend und hoffend hinan!

Weit, hoch, herrlich rings
Dеn Blick ins Leben hinein
Vom Gеbirg' zum Gebirg'
Schwebet der ewige Geist
Ewigen Lebens ahndevoll

Seitwärts des Überdachs Schatten
Zieht dich an
Und ein Frischung verheißender Blick
Auf der Schwelle des Mädchens da
Labe dich! - Mir auch, Mädchen
Diesen schäumenden Trank
Diesen frischen Gesundheitsblick!
Ab denn, rascher hinab!
Sieh, die Sonne sinkt!
Eh' sie sinkt, eh' mich Greisen
Ergreift im Moore Nebelduft
Entzahnte Kiefer schnattern
Und das schlotternde Gebein

Trunknen vom letzten Strahl
Reiß mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug'
Mich geblendeten Taumelnden
In der Hölle nächtliches Thor

Töne, Schwager, in's Horn
Raßle den schallenden Trab
Daß der Orkus vernehme: wir kommen
Daß gleich an der Thür
Der Wirth uns freundlich empfange