Reinhard Mey
Asche und Glut
[Verse 1]
Bald wie ein Sommermorgen
Bald Sonner im Zenit
Bald eine Regenwolke
Die durch meinen Himmel zieht
Bald schweigsam und verschlossen
Überschäumend gleich danach
Sie ist der dunkle Bergsee
Und sie ist der helle Bach
Geheimnisvoll dazu an Überraschungen so reich
Sie ist so wie ich sag' und auch das Gegenteil zugleich

[Chorus]
Asche und Glut
Schwarz oder weiß
Lava und Eis
Ebbe und Flut

[Verse 2]
Sie ist wie ein Bild im Kaleidoskop
Das kaum geseh'n in bunte Scherben fällt
Um neu und schöner zu entsteh'n
Und ihre Seele hat so viele Farben wie das Licht
Das sich in Tauperlen im Gras als Regenbogen bricht
Wie schillernde Akkorde aus einer Sphärenmusik
Und ich, ich liebe jeden Stein in diesem Mosaik!
[Chorus]
Asche und Glut
Schwarz oder weiß
Lava und Eis
Ebbe und Flut

[Verse 3]
Ich hab' manches gelernt von ihr
Und lerne doch nie aus
Je mehr ich weiß, desto weniger werd' ich schlau daraus
Sie ist mir oft ein Rätsel
Doch ich komme zu dem Schluß
Daß ich nicht jedes Rätsel auf der Welt verstehen muß
Ein Buch mit sieben Siegeln
Doch ich rühre nicht daran
Solang ich in der Warme ihrer Liebe leben kann!

[Chorus]
Asche und Glut
Schwarz oder weiß
Lava und Eis
Ebbe und Flut